Farbe über einen Drucker auf Papier bringen – für uns alle normaler Alltag.
Das Drucken eines festen 3D-Körpers jedoch, durch das (einfach ausgedrückt) Schichten von Kunststoffen ohne Bohren oder Fräsen, stellt immer noch eine Besonderheit dar, weshalb die Gesamtschule Freudenberg als Pilotschule stolz auf den Einsatz und die Forschung in ihren Räumlichkeiten ist.
Am Mittwoch, den 14.04.2021 kam es zum sogenannten „Unboxing“. In Kooperation mit der Universität Siegen wurde der 3D-Drucker von einigen Schülerinnen und Schülern der Oberstufe und den Projektleitern ausgepackt und in Betrieb genommen. Nach erfolgreicher Ersteinrichtung entstand noch am gleichen Tag das erste gedruckte Objekt, eine Parabelschablone, die die Schülerinnen und Schüler schon am nächsten Tag begutachten konnten. Ein weiteres Highlight war das Filmteam des ZIMT (Zentrum für Informations- und Medientechnologie) von der Universität Siegen, das die erste Begegnung mit dem Gerät und die ersten Eindrücke der Schülerinnen und Schüler aufnahm.
Durch den Erhalt des 3D-Druckers und weitere, von der Universität Siegen angebotene, Fortbildungen werden verschiedene mathematische Themen der Sekundarstufe I und II (z.B. Differenzial- und Integralrechnung oder geometrische Themen) für die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Freudenberg „greifbarer“ gemacht. Die Universität Siegen unterstützt die Lernenden in zwei Projekten, die sich zum einen mit der Implementierung der Taschenrechner-App „Geogebra“, zum anderen mit dem Einsatz des 3D-Druckers im Mathematikunterricht, beschäftigen. Der direkte Austausch zwischen Schule und Universität steht dabei im Vordergrund – die Schülerinnen und Schüler werden von studentischen Hilfskräften unterstützt und können auf deren Expertise und Erfahrung zurückgreifen. Durch den Einsatz des 3D-Druckers wird über das bloße Berechnen hinaus, auch eine raumvisuelle und haptische Lernunterstützung von abstrakten Lerninhalten – wie z.B. Funktionsgraphen – ermöglicht. Mit der Hilfe des 3D-Druckers können so verschiedene Lernertypen angesprochen werden und profitieren.
Für die Gesamtschule Freudenberg ist der Einsatz des 3D-Druckers ein großer Gewinn, da durch ihn neue Zugänge zur Mathematik eröffnet und verschiedene Methoden angesprochen und vertieft werden. Darüber hinaus entsteht eine Vielfalt an neuen Einsatzmöglichkeiten – auch in anderen Fachbereichen. Die Gesamtschule Freudenberg ist z.B. eine der wenigen Schulen im Kreis Siegen-Wittgenstein, an der das Fach Technik in der Oberstufe unterrichtet wird. Perspektivisch könnte der 3D-Drucker auch hier zum Einsatz kommen, um 3D-Objekte von den Schülerinnen und Schülern selbst entwickeln und produzieren zu lassen oder um technische Zeichnungen mittels eines 3D-CAD-Zeichenprogramms zu realisieren.